Vorwort:
Wer lässt sich nicht gerne überraschen? Man rechnet mit einem ganz normalen Tag und es kommt ganz anders, positiv anders!
Als ich vor wenigen Tagen darauf angesprochen wurde, als Kampfrichter beim Staffeltag zu fungieren, sagte ich selbstverständlich zu. Dabei war mir schon bewusst, dass so kurzfristig höchstwahrscheinlich keine schuleigenen Staffeln zusammengestellt werden können. Die Sportklassenschüler*innen haben derzeit ihre Finalwettkämpfe in den Profilsportarten. Obendrein läuft der Leichtathletikunterricht am Gottfried-Keller-Gymnasium erst nach den Osterferien so richtig an. Zeit, die Staffelstabübergabe bei den Sprintstaffeln zu üben, war also ebenfalls nicht vorhanden. Damit aber nicht genug, momentan wird auch noch das sportpraktische Abitur unserer Schule abgenommen. Termine über Termine! Darf ich mit einem zusätzlichen Wettkampf den Geduldsfaden meiner Kolleginnen und Kollegen auch aus den anderen Fachbereichen zusätzlich strapazieren? Aber allein wollte ich nicht ins Mommsenstadion fahren. In Abwägung aller Überlegungen entschied ich mich, den Kollateralschaden so gering wie möglich zu halten. Ein kampfrichtender Betreuer, zwei Langlaufstaffeln aus der Klasse 8.4 ergänzt durch zwei Mädchen aus der 9.3, fertig! Ein Basketballer, eine Handballerin und sonst alles Fußballer*innen. Ein Miniteam ohne Leichtathlet*innen also!
Hauptteil:
Die Jungenstaffel 3 x 800 m machte den Anfang. Und wie! Johannes lief wie von der Tarantel gestochen los und konnte das mörderische Tempo auch zwei Stadionrunden lang durchhalten. Bei der ersten Staffelübergabe schickte er Lorin mit ca. 150 m Vorsprung ins Rennen. Wer jetzt dachte, dass Lorin bummeln würde, der täuschte sich gewaltig. Fußballer Nummer 2 packte noch einmal 50 m drauf und übergab an Julian, der den Vorsprung eigentlich hätte locker verwalten können. Tat er aber nicht! Er wollte den beiden “Vorläufern” in Nichts nachstehen und führte die Staffel zu einem in dieser Deutlichkeit unerwarteten Sieg.
Gleich danach waren die Mädchen an der Reihe. Ich wusste, dass Julia läuferische Qualitäten hat, aber was sie an dem Tag für ein Feuerwerk abfackelte, ließ auch die Kolleginnen und Kollegen der anderen Schulen mit der Zunge schnalzen. Ganz nach dem Drehbuch der Jungen lief Julia einen großen Vorsprung heraus, den Yara ebenfalls durch eine sehr gute Renneinteilung sogar noch ausbauen konnte. Unsere Schlussläuferin Amina schaute noch vor dem Rennen im Internett nach, wie man sich einen 800m-Lauf richtig einteilen sollte. Offensichtlich hatte sie eine gute Seite erwischt und auch das Mädchenteam zu einem klaren Sieg verholfen.
Zwei Teams, zwei Siege, Sportlerherz was willst Du mehr. Herzlichen Dank auch an den Ersatzläufer Lorenzo und die Ersatzläuferin Linda. Ich bin mir sicher, dass ihr im Bedarfsfall ebenfalls gut “performt” hättet.
Ein rundherum schöner Tag!
Text und Bild: H. Achterberg