Seminarkurse “Weltreligionen” im Buddhistischen Tempel Fo-Guang Shan

Am 15. und 16. Oktober besuchten die beiden Seminarkurse den Fo-Guang-Shan-Tempel in der Ackerstraße in Mitte. Beeindruckend an der Außenarchitektur war der große Kreis am Eingang, der symbolisch für den Kreislauf des Lebens steht und Besucher*innen bereits vor dem Betreten auf die buddhistische Denkweise einstimmt.

“O mi tuo fo” – ich grüße das göttliche Licht in dir, so lautete die freundliche Begrüßung durch die Meisterin und unseren Tempelführer. Die ganze Atmosphäre war ruhig und respektvoll und man spürte sofort, wie wichtig Achtsamkeit und Gemeinschaft im Buddhismus sind.

Im Speisesaal der Nonnen können auch Besucher Tee trinken und mitessen. Hier wurden wir getestet, wie viel wir vom Buddhismus bereits wussten. Es wurde sehr schnell deutlich, dass der Buddhismus weniger eine Religion im klassischen Sinne ist, sondern vielmehr eine Lebensweise, die auf innere Ruhe, achtsame Lebensführung und gegenseitigem Respekt basiert. Vom Speisessal konnte man den harmonisch angelegten Garten sehen. Die orangefarbene Kleidung der Nonnen steht für Reinheit, Einfachheit und Loslösung von weltlichen Dingen. Die rasierte Glatze symbolisiert den Verzicht auf Eitelkeit und die vollständige Hingabe an die buddhistische Lehre.

Anschließend gingen wir in den Meditationsraum, wo wir an einer kurzen Meditation teilnahmen. Unser Tempelführer leitete uns an, beim Meditieren nicht an die Vergangenheit oder Zukunft zu denken, sondern sich voll auf die Gegenwart zu konzentrieren. Obwohl es manchen leichter fiel und anderen schwerer, war es für alle eine besondere Erfahrung, bewusst in die Stille zu gehen und die eigenen Gedanken zu beobachten.

Besonders beeindruckte uns der große Tempelsaal mit den drei Buddha-Statuen mit ihrer Größe und Ausstrahlung. Unser Tempelführer erklärte uns, dass die großen Ohren Mitgefühl, Weisheit und die Fähigkeit symbolisieren auf die Sorgen und Bitten der Lebewesen zu hören.

Im Anschluss wurden wir in einen kleinen, engen Raum geführt mit kleinen Täfelchen, die eigentlich Grabsteine sind. Hier gedenkt man der Verstorbenen. Wenn man still war, hörte man im Hintergrund eine sanfte, meditative Musik von Klangschalen oder tiefen Resonanzinstrumenten.

Am Ende des Besuchs verabschiedeten wir uns höflich und einige aus unserer Gruppe legten eine Spende in den Spendenkasten am Eingang, um den Tempel und seine Arbeit zu unterstützen. Der Ausflug hat uns allen viel gegeben. Wir verstanden den Buddhismus besser, unsere Fragen wurden beantwortet und wir erlebten live, wie im Tempel gelebt und meditiert wird. Wir als Gruppe können den Besuch sehr weiter empfehlen.

Text: Arsim & Berkem (Q1)
Foto: O. Celik / M. Wein