Eindrucksvoller Gedenkmarsch am 9. November 2021

Für alle Teilnehmenden ist der Gedenkmarsch zum Bahnhof Grunewald ein bleibendes Ereignis. Auch in diesem Jahr liefen unsere 10. und 12. Klassen vom Gedenkstein für den ermordeten Außenminister Walther Rathenau zum Bahnhof Grunewald, schweigend, mit Kerzen. Schülerinnen des Walther-Rathenau-Gymnasiums und der Polizeiakademie, dazu Anwohnende und Politiker*innen schlossen sich an. Je dunkler und kälter es wurde, desto heller und wärmer leuchteten die Kerzen.

Warum wir das seit vielen Jahren machen, erklärten uns die Schülerinnen und Schüler des  Vorbereitungsteams vor dem Mahnmal am Bahnhofsvorplatz in ihren Reden. Am 9. November des Jahres 1938 fanden die koordinierten Übergriffe der Nazis auf jüdische Berlinerinnen und Berliner statt. Im Textbeitrag hörten wir, wie die heute 100-jährige Margot Friedländer den Abend damals erlebte.

Aber aus den Reden der Schüler*innen wurde auch deutlich, dass Antisemitismus nicht nur ein Ereignis der Vergangenheit ist. Der Wunsch nach einer Gesellschaft wurde spürbar, die die alten Vorurteile überwindet. Eine Gesellschaft, an der alle teilhaben und die niemanden ausgrenzt.

Text: Martin Wein
Fotos: Tatjana Schikorski