Exkursion zum NatLab der FU: “Können Mykorrhiza den konventionellen Dünger ersetzen?”

Seit Anfang Januar haben wir als Biologie Leistungskurs einen Versuch durchgeführt, der die Frage beantworten sollte, ob man konventionellen Dünger durch Mykorrhizapilze ersetzen kann. Dafür besuchten uns erst einmal zwei Frauen von dem NatLab der Freien Universität, um uns das Projekt vorzustellen und den Versuch gemeinsam mit uns aufzubauen. Dafür haben wir Salatkeimlinge in Töpfe gepflanzt und bei gleicher Temperatur, Wasser- und Lichtverhältnissen wachsen lassen. Allerdings wurden die Töpfe in vier verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine davon diente als Kontrollversuch und es war reine Erde als Wuchsmedium vorhanden welche nicht gedüngt wurde. Darüber hinaus gab es die Kombination von Mykorrhiza und Dünger, reiner Erde und Dünger und Mykorrhiza ohne Dünger.

Diese Pflanzen haben wir über einen längeren Zeitraum gegossen, gemessen und gedüngt, bis wir am 12 März eine Exkursion in das NatLab unternommen haben. Dort haben wir zunächst über den Verlauf des Versuches gesprochen und uns das Ziel des Projekts noch einmal vor Augen geführt. Anschließend haben wir uns mit Kitteln und Schutzbrillen ausgerüstet und uns auf vier verschiedene Stationen verteilt, die alle jeweils einen anderen Aspekt der Versuchauswertung beleuchteten. Unter Aufsicht der Studenten haben wir dort Experimente durchgeführt und außerdem die wissenschaftliche Arbeit im Labor ein Stück weit kennengelernt.

Ein Experiment bestand daraus den pH Wert der Wuchsmedien und die Trockenbiomasse unserer Salatpflanzen zu bestimmen. Der pH Wert sollte uns zeigen inwiefern sich konventioneller Dünger und Mykorrhiza auf den Säuregehalt des Bodens auswirken bzw. ihn versauern und die Trockenbiomasse haben wir gewogen um den Ertrag der Pflanzen vergleichen zu können.

Eine andere Station drehte sich um die Fotosyntheserate der Pflanzen. Dafür haben wir mithilfe eines speziellen Geräts den Co2 Verbrauch von dem Blatt einer Kontrollpflanze und dem Blatt einer „Mykorrhiza Pflanze“ untersucht.

Des weiteren haben wir uns durch Arbeit am Mikroskop bewusst gemacht, wie die Pflanzenwurzel im allgemeinen aufgebaut ist, wie der Wasser- und Nährstofftransport erfolgt und wie sich das Pilzgeflecht überhaupt auf diese Prozesse auswirken würde.

An der letzten Station haben wir die Wurzeln unserer Versuchspflanzen eingefärbt um sehen zu können, ob sich überhaupt Mykorrhiza Geflechte entwickelt haben und wie diese aufgebaut sind. Zum Schluss sind wir alle zusammen gekommen und haben die Stationen und derer Ergebnisse präsentiert. Dabei hat sich raus gestellt, dass mit Mykorrhiza gewachsene Pflanzen genauso einen großen Biomassenzuwachs haben wie konventionell gedüngte Pflanzen, sie sogar mehr Fotosynthese betreiben also auch mehr Co2 verbrauchen und sich nicht auf den Säuregehalt des Bodens auswirken. Deshalb sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Mykorrhiza konventionellen Dünger ersetzten könnte.

Zusammenfassend können wir sagen, dass es ein interessantes Projekt für uns alle war.

Fotos: Josephine Heuer
Text: LK Biologie Q2