Ein Wandertag zur Biosphäre Potsdam: Zwischen Schnee und Tropenwelt

Am 26.02.2020 besuchte unsere Klasse 10.4 zusammen mit Frau Ratering und Herrn Thiele die Biosphäre Potsdam. Es handelt sich um ein Tropenhaus, in dem bis zu 150 Bäume und viele verschiedene Pflanzen und Tiere ausgestellt werden. Durch die richtige Beheizung und Bewässerung können die Pflanzen hier ihre volle Pracht entfalten. Auf dem Weg nach Potsdam gerieten wir aber zunächst in den ersten Schnee der Saison.

Wir bekamen in der Biosphäre eine Führung zum Thema Bionik, was sich aus den Wörtern Biologie und Technik zusammensetzt. Des Weiteren sollten wir nach der Führung Beispiele erklären können, an denen die Anpassung von Organismen an ihre Umwelt deutlich werden.

Anfangs wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und durch die riesige Anlage geführt. Während der Führung erklärte uns die Betreuerin, welche Phänomene sich der Mensch aus der Natur abgeguckt und in die technische Welt umgesetzt hat.

Beispielsweise hat man sich von den Samen der bekannten Pusteblume, auch Löwenzahn genannt, den Fallschirm abgeguckt, da die Samen der Pflanze sanft zu Boden gleiten. Ein anderes Beispiel ist der Bambus, der für seine Stabilität bekannt ist und somit für die Menschen in Ländern mit starken Erdbeben eine große Hilfe leistet, denn dort werden Hochhäuser aus Bambus gebaut, um sie vor dem Einstürzen zu hindern. Wildmeerschweinchen schleifen ihre Zähne beim Nagen außerdem automatisch. Das von den Nagezähnen inspirierte Phänomen, wurde von der Industrie imitiert und bei einem sich selbst schärfenden Messer umgesetzt.

Zwischenstopp bei den Wildmeerschweinchen
Blick in die Tropenhalle
Bambus - Baumaterial der Zukunft
Blick in die Halle
Stabheuschrecken
Schlagenhaut "hautnah"
Süßwasserbereich
Zeit der Orchideenblüte

Weiter ging es dann in die Unterwasserwelt, in der wir viele verschiedene Fischarten thematisierten. Viele Tiere sind an die Tiefsee angepasst. Dies vor allem im Bereich der Ernährung und der Fortpflanzung.

Zwischendurch konnten wir eine abgeworfene Schlangenhaut anfassen, Tiere beobachten und sogar in ein Schmetterlingshaus gehen, wo verschiedene Arten der Schmetterlinge frei herumfliegen. Die Führerin erklärte uns außerdem, dass die Schmetterlinge in der Biosphäre größer sind als normal in der Natur, denn durch den höheren Sauerstoffgehalt in der Halle werden sie hier größer. Ein besonderes Phänomen ist der Schmetterling Xantophan morgani, welcher einen 30 cm langen Rüssel hat, um sich nur von einer passenden Blüte namens Darwins Blume ernähren zu können, da diese einen langen Blütenstempel besitzt. Existiert in einer Region also einer dieser Partner nicht, stirbt der Schmetterling oder die Pflanze aus.

Auch über die Reptilien lernten wir viel in der Biosphäre. Zum Beispiel haben Geckos fein strukturierte Haftorgane, die sie in die Lage versetzen, an vertikalen Wänden empor zu klettern. Hieraus entstand das Klebeband. Auch von Insekten schaute sich die Menschheit etwas ab, zum Beispiel von den Stabschrecken. Sie haben immer drei Beine auf dem Boden, was eine sehr stabile Position darstellt. Dreibeinige Hocker kippeln nicht. Die Robotik nutzt dieses Phänomen ebenfalls aus. Aber auch der Lotuseffekt ist heute für Regenjacken und andere wasserabweisende Materialien enorm wichtig.

Überblick über die Tropenwelt
Erste Erkundungen
Gefiederte Bewohner
Führung zum Thema Bionik und Vielfalt
Schnappschuss aus dem Schmetterlingshaus
Schnappschuss aus dem Schmetterlingshaus
Schnappschuss aus dem Schmetterlingshaus
Neue Erkenntnisse werden notiert
Die Schildkröten entspannen am Süßwasserteich
Die Leguane beeindrucken in ihrer Größe
Die Zeit der Orchideenblüte
Die Zeit der Orchideenblüte
Die Lamellen des Geckos als Beispiel der Bionik

Wir haben auch gelernt, dass die Warnfarben der Natur rot, schwarz und gelb sind, was uns bereit bekannt sein müsste, denn Wespen haben eine schwarze und gelbe Farbe und stechen in der Gefahr zu. Die Tiere besitzen vor allem diese Farben um sich vor ihren Feinden zu schützen.

Außerdem haben wir die Begriffe „Allensche Regel“ und „Bergmannsche Regel“ erklärt bekommen. Die „Allensche Regel“ sagt aus, dass die Lebewesen, welche Warmblüter sind, in kälteren beispielsweise kleinere Ohren oder kürzere Schwänze besitzen, als in wärmeren Gebieten. Im Gegensatz dazu gilt die „Bergmannsche Regel“, welche besagt, dass die Tiere in kälteren Gebieten größer sind als die Tiere in warmen Klimazonen.

Am Ende der 90-minütigen Führung haben wir von unseren Lehrern nochmal eine Stunde Zeit bekommen, um uns selbstständig in der Halle zu bewegen und die vielen Tierarten genauer zu betrachten.

Schlussendlich kann man sagen, dass der Tag nicht nur eine Menge Spaß gemacht hat, sondern auch unser Wissen in der Bionik erweitert hat, was wir nun im Biologieunterricht zweckmäßig anwenden können.

Text: Fabienne und Saman
Fotos:
Alexander Thiele